Wird Kasperle sich impfen lassen?

Wusstest du, dass Margarete Friederike Schneider aus Buxtehude nicht gegen Covid-19 geimpft ist? Nein? Aber die ganze Welt weiß inzwischen, dass Joshua Kimmich vom FC Bayern München nicht gegen Covid-19 geimpft ist, denn es wird schon seit Wochen tüchtig aufgebauscht. Interviewer konfrontieren ihn damit im Fernsehen, die Tagesschau spekuliert darüber, sogar Mutti Merkel fühlt sich berufen, ihren Senf dazuzugeben. Aber wohl nicht nur, weil Kimmich ein berühmter Fußballprofi ist. Allein beim FC Bayern haben vier weitere Spieler ebenfalls nicht die besagte Injektion erhalten. Es hat wohl auch irgendetwas mit seinem ansonsten regimekonformen Aktivismus seiner #WeKickCorona-Initiative zu tun. Heartcorps hat recherchiert und stellt fundierte Vermutungen dazu auf, was wohl dahinter steckt und in welche Richtung sich dieses Schauspiel bewegen könnte.

Herzlichen Dank an Wesley Tingey und Diana Polekhina für deren Bilder und an GIMP für die open source Software zur Bearbeitung.

Wird Kimmich sich schlussendlich impfen lassen? Wie die Tagesschau vom 24.11.2021 berichtete, habe er sich nun mit Corona angesteckt. Nachrichten predigen nun fallbezogen, was sie die letzten Monate allgemein ausgedrückt bereits gebetsmühlenartig rauf und runter predigten: Dass man sich unbedingt impfen lassen solle. Gefahr ist X, der Heiland ist Y. Hierbei ist Y selbstverständlich ein käuflich erwerbbares Produkt, das von Milliardenkonzernen angeboten wird. Der Focus schlägt bereits in diese Kerbe mit seinem Artikel „Der Corona-Fall Kimmich sollte allen Ungeimpften eine Warnung sein“. Der Artikel verlinkt sogar eine Studie zur Wirksamkeit der Impfungen. Ob das einen Einfluss hat, mag dahinstehen, da wir doch alle wissen, dass jeder einzelne, der dieses Produkt noch nicht einmal auf Kosten von Vater Staat haben möchte, ein “Wissenschaftsleugner” ist, Zwinkersmiley.

Dass es so kommen würde, schien vorhersehbar; ich hatte bereits angefangen an diesem Artikel zu arbeiten, bevor die Nachricht über seine Covid-Erkrankung gestreut wurde. Dort hatte ich bereits die Frage formuliert, ob Kimmich nicht schon die ganze Zeit vor hat, sich impfen zu lassen, nachdem er es eine Weile medienwirksam wie das verlorene Schaf tun würde. Bestimmt kommt bald der Moment, wo er sagt, er hätte es jetzt endlich begriffen. Er hat zumindest bereits erwähnt, dass er es sich eventuell noch anders überlegt. Meine Intuition sagte mir, der Showdown mit Moralpredigt könnte längst konzipiert sein. Denselben Gedanken hatte unabhängig von mir auch Agent 00 Bielefeld, der behauptet, dass Kimmich inklusive seiner #WeKickCorona-Initiative im berühmten Panik-Papier erwähnt wird. Agent 00 Bielefeld’s Beitrag ist übrigens vom 26. Oktober, und ich habe die Sache mit dem Panik-Papier mit einer Kopie desselben überprüft, die ich schon vor Monaten heruntergeladen habe, und es stimmt.

Das wäre doch eine Produktwerbung wie aus dem Lehrbuch. Manch ein Zeitungsartikel lässt diesen Pfad bereits erahnen: „Und bei Bayern-München-Star Joshua Kimmich, der nun die dritte Woche daheim in Quarantäne sitzt, erst als ungeimpfte Kontaktperson, jetzt mit Covid-Infektion, soll sich ein Umdenken einstellen, heißt es. Trägt er diesen Sinneswandel dann ebenso öffentlich zur Schau wie zuvor seine Impfskepsis, würde er der Pandemiebekämpfung den größten Dienst überhaupt erweisen.“ heißt es in der Wiener Zeitung „die Presse“.

Es wird also zumindest von den Mainstream Medien eingeräumt, dass ein solcher Showdown genau diesen Werbeeffekt haben würde. Insgesamt riecht es gewaltig nach Kasperletheater, aber das ist nur mein höchstpersönlicher Kommentar. Kasperl – merke den bayerischen Verniedlichungssuffix „erl“ – wäre in diesem Fall selbstverständlich Bayernstar Joshua Kimmich. Und wir wissen alle, was der Sinn eines Kasperletheaters ist, nämlich die Kinder zu dem Verhalten zu bringen, welches von Vater, Mutti, Führer oder ähnlicher Autoritätsperson für moralisch gehalten wird. In seinem Verein bekommt er Unterstützung dafür, dass das seine eigene Entscheidung ist. Das passt aber andererseits auch sehr gut in den Plot, wo sich der Protagonist am Ende doch für den Heiland entscheidet. Aber natürlich nicht, weil er dazu von anderen gedrängt wurde, sondern weil er eine Erleuchtung hatte.

All dies ist allerdings nicht mehr als eine fundierte Vermutung. Ich möchte mir kein Urteil über Kimmich erlauben. Dazu weiß ich zu wenig über ihn und seine Beweggründe. Es gibt alternative Erklärungen. Es könnte sein, dass er sich aus gesundheitlichen Gründen nicht impfen lassen kann und diese gesundheitlichen Gründe sehr privat sind, sodass er bei der Begründung in der Not ist, herumzueiern. Das würde auch den Spagat zwischen seinem Aktivismus und seinem Ungeimpftstatus erklären. Es könnte sein, dass der einzige Grund, warum das Thema so aufgebauscht wird, der ist, dass die Menschen die Unstimmigkeit auflösen möchten zwischen Kimmichs #WeKickCorona-Initiative und seiner Ungeimpftheit. Schlussendlich müsste man darüber nachdenken, welche möglichst einfache Erklärung möglichst viele der Beobachtungen in der Sache erklären kann: Ockham’s Razor. Ob ein Plan dahinter steckt, mag dahinstehen. Wichtig ist jedenfalls, dass jeder selbst und unabhängig jeglicher Sticheleien anderer entscheiden und verantworten muss, ob er sich impfen lassen möchte.

Ich erkenne dennoch ein Muster, dessen Fall unter den Tisch ich nicht verschulden wollen würde. Der Plot wird gerne wiederverwendet: Eine Person der Öffentlichkeit hält gegen die Maßnahmen, das Thema wird aufgebläht, die Person erkrankt oder bekommt zumindest ein positives Testergebnis, bereut es und hält eine mahnende Moralpredigt. Die Kritiker, die einem im wirklichen Leben begegnen, die weder Angst vor Corona haben noch Verständnis für die Belange der Volksgesundheit predigenden Staubsaugervertreter, kuscheln zu abertausenden auf Demonstrationen und werden trotzdem nicht todkrank. Der Vater von Jeffrey Sinclair pflegte zu sagen „Ignore the propaganda, focus on what you can see.“ Und wer ist Jeffrey Sinclair? Und wer ist sein Vater? Na gut, die beiden sind auch nur Fiktion, aber der Leitsatz, der hier seinen Weg ins Drehbuch gefunden hat, bietet so einiges an Weisheit – fürs richtig echte Leben! Wenn sich dagegen im Rampenlicht etwas abspielt, was dem Massennarrativ widerspricht, dann wird das Rampenlicht so schnell wie möglich ausgeschaltet und das Thema wird nur noch für Bemühungen des unter den Teppich Kehrens angetastet, so wie im Fall Tiffany Dover.

Deshalb mögen mir die Medien verzeihen, wenn ich die Meldungen und Kommentare über den Fall Kimmich sehr gut kauen muss, bevor ich sie mir einverleibe – wie viele andere Meldungen in letzter Zeit. So auch die eine oder andere Studie, die in solchen Meldungen teilweise erwähnt oder verlinkt wird. Angeblich sollen sie beweisen, dass die Impfungen wirksam sind und die gegenteiligen Überzeugungen somit unwissenschaftlich. Das ist durchaus interessant, denn es ist in der Wissenschaft nicht Konsens, dass die Covid-19-Impfung empfehlenswert sei (siehe hier). Doch in der Wissenschaft darf man keine Kreislogik aufbauen, weil das ein Trugschluss ist, und so stoßt es mir doch auf, dass in der vom Focus verlinkten Studie zur Wirksamkeit der Covid-19-Impfung jeder als „ungeimpft“ gilt, der vor 13 Tagen oder weniger seine zweite Impfdosis bekommen hatte und vielleicht wegen dieser Impfung ein positives Ergebnis produziert hat. Zudem wird die Wirksamkeit an den Ergebnissen von PCR-Tests gemessen. Ein Test, dessen Nutzen zur Diagnose von Krankheiten ja noch gar nicht bewiesen ist. Dieser Anwendung hatte der Erfinder dieses Tests auch höchstpersönlich widersprochen. Zumal möglicherweise nicht jeder überhaupt getestet wurde, sondern nur solche, die nach den allgemein geltenden Vorgaben zu testen sind, wie in der Studie angedeutet wird, und nicht etwa jeder Teilnehmer, wie es bei einer wissenschaftlichen Untersuchung eigentlich sein müsste, im Unterschied zum normalen Ablauf im Krankenhaus. Und es wird schließlich gemunkelt, dass Geimpfte in gewissen Fällen gar nicht getestet werden und das Ergebnis “negativ” unterstellt wird, wobei wir wieder eine Kreislogik hätten: ein Dogma testet sich selbst. Auch ist unklar, ob überhaupt randomisiert wurde. Und so gibt es noch zahlreiche weitere Fragwürdigkeiten in dieser lediglich korrelativen und übrigens von der CDC finanzierten Studie, die aber selbstverständlich nur einem Wissenschaftsleugner auffallen können. Eine Studie ohne methodische Korrektheit ist nichts anderes als ein korruptes Wahrheitsministerium mit gutem Ruf. Aber Wissenschaftsbefürworter würden natürlich niemals eine Studie auf deren methodische Korrektheit überprüfen, das wäre doch Blasphemie – nein, wie nennt man das heutzutage… ach ja, „Verschwörungstheorie“.

Und die Moral von der Geschicht: Wenn Kasperle sich morgen impfen lässt, dann haben die lieben Kinderlein das gefälligst nachzuahmen. Wenn die ungezogenen Lümmel dann aber die Studien zur Wirksamkeit anspannen wollen, sollte man ihnen vielleicht besser die Augen zuhalten.

Erstelle eine Website wie diese mit WordPress.com
Jetzt starten